Keller oder Bodenplatte?

Mit diesen Tipps finden Sie die richtige Lösung für Ihr Haus

Der Traum vom Eigenheim beginnt mit einer soliden Grundlage – und genau hier stellt sich für Bauherren eine wichtige Frage: Soll das Haus mit einem Keller oder auf einer Bodenplatte gebaut werden? Beide Varianten habe ihre Vor- und Nachteile. Die Entscheidung hängt dementsprechend von individuellen Bedürfnissen, dem Budget und den Gegebenheiten des Baugrundstücks ab. In diesem Ratgeber stellen wir beide Optionen vor, vergleichen ihre Vor- und Nachteile und geben praktische Tipps, damit Sie die beste Entscheidung für Ihr Bauvorhaben treffen.

Neben dem Bau eines Eigenheims ist die Wahl zwischen Keller und Bodenplatte auch für Investoren relevant, die Mehrfamilienhäuser, Doppelhäuser oder Reihenhäuser errichten. Hier spielen Aspekte wie Flächeneffizienz, potenzielle Mieteinnahmen und langfristige Wertsteigerung eine wesentliche Rolle. Zudem kann die Entscheidung Auswirkungen auf die Möglichkeit haben, eine Einliegerwohnung zu integrieren – ein besonders attraktives Konzept für Kapitalanleger.

Ein modernes Haus im Rohbau mit sichtbaren Betonwänden, großen Glasfronten und einer offenen Bauweise. Im Vordergrund sind Aushubarbeiten für den Keller zu sehen, mit bereits angelegten Treppenstufen und Betonfundamenten.

Hausbau mit Keller – mehr Platz, mehr Wert, mehr Möglichkeiten

 

Die Entscheidung für Keller oder Bodenplatte hängt von einigen Faktoren ab. Neben den finanziellen Aspekten spielen auch die Grundstücksbeschaffenheit, der Platzbedarf und die langfristige Nutzung eine entscheidende Rolle. Ein Keller kann dabei mehr als nur eine Erweiterung der Wohnfläche sein – er beeinflusst auch die Gebäudetechnik und den Wiederverkaufswert eines Hauses.  Zudem kann er auch wirtschaftlich genutzt werden. Bei einer Investition in den Bau von Mehrfamilien- oder Doppelhäusern, kann ein Keller als gemeinschaftlicher Technik- und Abstellraum dienen. Dadurch bleibt mehr Wohnfläche in den oberen Etagen erhalten. Zudem ermöglicht ein Keller in vielen Fällen die Schaffung einer Einliegerwohnung, die als separate Wohneinheit vermietet werden kann.

Welche Kellerarten gibt es?

Es gibt verschiedene Kellerarten, die sich in Bauweise und Nutzung unterscheiden:

  • Nutzkeller: Ein einfacher, unbeheizter Keller, der hauptsächlich als Stauraum, Technikraum oder Werkstatt dient. Hier sind keine besonderen Anforderungen an den Innenausbau vorhanden.
  • Wohnkeller: Ein vollwertiger, beheizter und gedämmter Keller, der als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden kann. Besonders geeignet für Hobbyräume, Büros oder Gästezimmer.
  • Tiefkeller: Ein Keller, der sich komplett unterhalb der Erdoberfläche befindet. Diese Bauform wird häufig bei Hanggrundstücken genutzt. Er kann er je nach Lage und Bauweise auch Fenster für Tageslicht enthalten.
  • Teilunterkellerung: Eine Mischform, bei der nur ein Teil des Hauses unterkellert wird. Dies spart Kosten, bietet aber dennoch zusätzlichen Stauraum oder beispielsweise Platz für die Haustechnik.

Welche Vorteile hat ein Keller?

Ein Keller bietet viele Vorteile und kann sich langfristig als lohnende Investition erweisen. Zu den Vorzügen zählen:

 

  • Zusätzlicher Stauraum: Ein Keller bietet Platz für Vorräte, Haushaltsgeräte oder saisonal relevante Gegenstände wie beispielsweise Skier, Fahrräder u.v.m.
  • Erweiterter Wohnraum: Mit entsprechender Dämmung und Heizung kann der Keller z. B. zum Gästezimmer, Büro oder Fitnessraum ausgebaut werden.
  • Technikverlagerung: Heizungsanlagen oder Hausanschlüsse lassen sich aus dem Wohnbereich auslagern. Dadurch bleibt mehr Platz in den Wohnräumen und störende Geräusche werden reduziert.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Ein Keller bedeutet in der Regel mehr Wohn- und Stauraum und damit einen höheren Wiederverkaufswert.
  • Schutz vor Hochwasser: Insbesondere in Hochwassergebieten kann ein Keller mit entsprechender Abdichtung wie beispielsweise durch wasserundurchlässigen Beton oder mit Bitumenabdichtung zusätzlichen Schutz bieten. Das klingt zunächst widersprüchlich, da Keller bei Hochwasser oft als erstes volllaufen. Doch mit der richtigen Bauweise kann ein Keller helfen, allein bereits durch seine automatisch vorhandene Pufferzone, Schäden im Ernstfall zu minimieren.

 

Tipp: Hohe Energieeffizienz bei Keller und Bodenplatte

Allgemein betrachtet kann ein Keller die Energieeffizienz eines Hauses verbessern, indem er als thermischer Puffer fungiert. Mit einer guten Dämmung bleibt die Wärme im Winter erhalten und im Sommer herrscht ein angenehmes Raumklima. Wir von Massivhaus Rhein Lahn erzielen diese Energieeffizienz auch für Gebäude mit Bodenplatte, so dass Sie diesen Vorteil genießen, egal für welche Basis Sie sich entscheiden.

Welche Nachteile hat ein Keller?

Trotz der vielen Vorteile bringt ein Keller auch Herausforderungen mit sich. Dazu zählen:  

  • Höhere Baukosten: Ein Keller verursacht durch den Aushub, die Abdichtung und den Ausbau höhere Kosten als eine Bodenplatte.
  • Längere Bauzeit: Durch zusätzliche Erdarbeiten und Abdichtungen verlängert sich die Bauzeit im Vergleich zur Bodenplatte.
  • Feuchtigkeitsrisiko: Ohne sorgfältige Abdichtung kann Wasser in den Keller eindringen und Schäden verursachen.
  • Aufwendige Konstruktion: Je nach Bodenbeschaffenheit sind spezielle Maßnahmen zur Stabilisierung notwendig, um beispielsweise durch eine Bodenverdichtung oder Zementinjektion Setzungen, Wassereintritt oder strukturelle Schäden zu vermeiden.

Experten-Tipp: Ein Bodengutachten gibt Auskunft über die Beschaffenheit des Baugrunds

Lassen Sie frühzeitig eine Baugrunduntersuchung durchführen, um vorab die Bodenbeschaffenheit und mögliche Herausforderungen wie Hanglagen oder Grundwasserprobleme zu erkennen. Hat Ihr Grundstück beispielsweise einen hohen Grundwasserspiegel, sollten Sie besonders auf eine fachgerechte Abdichtung achten, um spätere Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Bei Massivhaus Rhein Lahn ist ein Bodengutachten im Leistungsumfang enthalten.

Nahaufnahme einer frisch gegossenen Betonbodenplatte. Im Hintergrund sind mehrere Einfamilienhäuser im Rohbau und Erdarbeiten zu sehen.

Hausbau mit Bodenplatte – effizient und budgetfreundlich

Die Bodenplatte bildet die Basis des Hauses und kann mit verschiedenen Fundamentarten wie beispielsweise dem Streifen- oder Punktfundament kombiniert werden. Für Kapitalanleger kann eine Bodenplatte die wirtschaftlich sinnvollere Wahl sein, wenn die Baukosten minimiert werden sollen. Gerade bei Mehrfamilienhäusern oder Reihenhausprojekten kann der Verzicht auf einen Keller zudem die Bauzeit verkürzen. Dennoch sollte beachtet werden, dass dies langfristig zu Einschränkungen führt, da weniger Nutzfläche für Haustechnik, Abstellräume oder zusätzliche Wohneinheiten zur Verfügung steht.

Einliegerwohnung ohne Keller?

Auch ohne Keller kann eine Einliegerwohnung im Erdgeschoss geplant werden, insbesondere wenn eine größere Grundfläche möglich ist. Hierbei spielt die Bodenplatte eine entscheidende Rolle, da sie entsprechend gedämmt und verstärkt werden muss, um den Wohnkomfort in den Erdgeschoss-Wohnungen zu gewährleisten.

Was ist eine Bodenplatte?

Als tragende Basis eines Hauses verbindet die Bodenplatte das Gebäude mit dem Untergrund. Sie besteht aus einer großflächigen, durchgehenden Betonschicht, die das Gewicht des Hauses gleichmäßig auf den Baugrund verteilt. Damit übernimmt die Bodenplatte eine ähnliche Funktion wie ein Fundament.  

Was ist der Unterschied zwischen Bodenplatte und Fundament?


Während ein Fundament aus mehreren separaten Streifen und Punkten bestehen kann, die gezielt belastete Bereiche des Hauses abstützten, bildet eine Bodenplatte eine durchgehende Fläche aus Beton. Dadurch sorgt sie für eine besonders stabile und gleichmäßige Lastenverteilung und reduziert das Risiko von Setzungen oder Unebenheiten im Baugrund.

Welche Vorteile hat eine Bodenplatte?

Die Bodenplatte bietet einige Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Bauzeit und die Kosten:

  • Geringere Baukosten: Eine Bodenplatte ist deutlich günstiger als ein Keller, da weniger Material und Arbeitsaufwand benötigt wird.
  • Schnellere Bauzeit: Da keine Erdarbeiten für einen Keller erforderlich sind, kann die Bauzeit verkürzt werden.
  • Weniger Abdichtungsaufwand: Im Vergleich zum Keller gibt es ein geringeres Risiko für einen Wassereintritt.

Welche Nachteile hat eine Bodenplatte?

Die Vorteile eines Kellers sind die Nachteile einer Bodenplatte. Denn auf einen Keller zu verzichten, bedeutet oft mehr Einschränkungen in der Raumnutzung und eine geringere langfristige Flexibilität. So muss die Haustechnik innerhalb des Hauses untergebracht werden, wodurch wertvoller Wohnraum verloren geht. Zudem bieten Häuser mit Bodenplatte weniger Schutz vor Hochwasser, da die gesamte Bausubstanz näher am Erdboden liegt. Falls Ihr Grundstück hochwassergefährdet ist und Sie auf einen Keller verzichten wollen, sollte eine höhergelegte Bodenplatte mit zusätzlicher Abdichtung gewählt werden.

Keller oder Bodenplatte? – Die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick

KellerBodenplatte
KostenHöher durch Aushub und AusbauGünstiger, da weniger Bauaufwand
BauzeitenLänger durch zusätzliche BauarbeitenKürzer, da keine Erdarbeiten nötig
StauraumMehr Platz für Lagerung & TechnikKein zusätzlicher Stauraum
FlexibilitätKann ggf. als Wohnraum genutzt werdenNachträgliche Erweiterung ist mit hohen Aufwänden und Kosten verbunden
HochwasserschutzBesser geschützt bei richtiger AbdichtungErhöhtes Risiko bei hohen Wasserständen
WiederverkaufswertHöher, da mehr Wohn- und NutzflächeGeringer, da weniger Nutzfläche
InvestitionsaspektErmöglicht zusätzliche Wohneinheiten wie EinliegerwohnungenGeringere Investitionskosten, aber weniger Mietpotenzial

Hausbau mit Keller oder Bodenplatte? – 5 Tipps zur Entscheidungsfindung

Die Entscheidung, ob der Hausbau mit Keller oder Bodenplatte stattfinden soll, will gut überlegt sein. Immerhin sind nachträgliche Erweiterungen mit hohen Aufwänden verbunden. Hierbei spielen verschiedene Faktoren, vom Grundstück über die finanziellen Möglichkeiten, bis hin zu den individuellen Wohnbedürfnissen, eine Rolle. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen:  

1. Berücksichtigen Sie die Bodenverhältnisse

Lassen Sie die Beschaffenheit Ihres Baugrundstücks prüfen. Ein hoher Grundwasserspiegel oder felsiger Untergrund machen den Bau eines Kellers oft kompliziert und teuer. In solchen Fällen ist eine Bodenplatte häufig die bessere Wahl.

2. Planen Sie Ihr Budget realistisch

Wenn das Budget knapp ist, sollten Sie überlegen, ob die Vorteile des Kellers die Mehrkosten rechtfertigen.

3. Denken Sie an Ihre langfristigen Bedürfnisse

Gehen Sie den Hausbau durchdacht an. Planen Sie das Gebäude so, dass es auch in Zukunft Ihren Anforderungen entspricht. Benötigen Sie später mehr Stauraum bzw. möchten Sie den Keller als Wohnraum nutzen? Oder reicht Ihnen der Platz auf der Bodenplatte aus?

4. Berücksichtigen Sie den Wiederverkaufswert

Häuser mit Keller erzielen oft höhere Verkaufspreise als die mit Bodenplatte. Falls Sie planen, Ihr Haus später zu verkaufen, kann der Keller ein entscheidender Vorteil sein.

5. Behalten Sie das Investitionspotenzial im Blick

Wenn Sie nicht nur für sich selbst, sondern auch für eine Vermietung oder den Wiederverkauf bauen, sollten Sie überlegen, ob ein Keller Ihnen zusätzlichen Wohnraum oder separate Mietobjekte ermöglicht. Besonders in Mehrfamilienhäusern oder Doppelhäusern kann ein Keller langfristig höhere Mieteinnahmen generieren.

Fazit: Auf eine vorausschauende Planung kommt es an

Ob Keller oder Bodenplatte – beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Für Investoren kann die Entscheidung maßgeblich den Ertrag beeinflussen: Während ein Keller langfristig mehr Flexibilität und Mietpotenzial bietet, sorgt eine Bodenplatte für geringere Anfangsinvestitionen. Wichtig ist, dass Sie eine Lösung wählen, die zu Ihren persönlichen Anforderungen und den Gegebenheiten Ihres Baugrundstücks passt. Eine fundierte Beratung durch Experten ist dabei unverzichtbar. Viktor Mastel, Geschäftsführer und von Massivhaus Rhein Lahn: „Ein Keller schafft langfristige Flexibilität und steigert den Immobilienwert, eine Bodenplatte hingegen senkt die Baukosten und ermöglicht eine schnellere Fertigstellung. Wer frühzeitig die Bodenbeschaffenheit prüft und die Nutzungsperspektiven abwägt, kann die beste Basis für erfolgreiches Bauprojekt schaffen.“