Tipps und Anregungen

barrierefrei Bauen

Barrierefreiheit ist in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Doch wer denkt, dass nur öffentliche Einrichtungen und Zugänge zu kulturellen oder behördlichen Gebäuden barrierefrei sein müssen, täuscht sich. Fehler in Bezug auf Barrierefreiheit beim eigenen Hausbau lassen sich nicht mit wenigen Handgriffen beheben. Barrierefreies Bauen ist keine Frage des Alters. Menschen in allen Altersgruppen sind auf hindernisfreie Zugänge angewiesen. Kinderwägen, Rollstühle, Gehhilfen können jederzeit Thema im Leben von Bauherren oder Mietern sein.

Sie bauen Ihr Traumhaus in der Regel nur einmal im Leben und möchten keine weiteren Umzüge mitmachen. Oder Sie möchten vermieten? Auch dann ist es sinnvoll, im Vorfeld einige Gedanken in die Barrierefreiheit zu investieren. Langjährige und zuverlässige Mieter sollen nicht ausziehen, wenn sie alt werden und die Immobilie nicht auf das Wohnen im Alter oder bei Krankheit ausgelegt ist.

Unterstützer mit Erfahrung

Architekten kommen am altersgerechten Hausbau und der barrierefreien Gestaltung von Immobilien nicht mehr vorbei. Sie als Bauherr können darauf vertrauen, dass unsere Architekten alle kritischen Punkte für eine barrierefreie und altersgerechte Immobilie kennen. Zudem hat Massivhaus Rhein Lahn Kundschaft aus allen Alters- und Zielgruppen und gewinnt im Tagesgeschäft immer wieder neue Erkenntnisse und Erfahrungen hinzu.

Umfragen im Bekanntenkreis oder auch über soziale Medien liefern Informationen, was sich Familien, Rollstuhlfahrer oder Senioren von der idealen Wohnung wünschen und Anregungen für die Bauplanung liefern.
Ratgeber barrierefrei Bauen Paar Sofa entspannt

lage und zufahrt

Der erste Prüfpunkt für das barrierefreie Bauen ist die Lage und wie sich daraus Zufahrt und Zugang zum Haus ergeben. Bepflanzte Treppen, die sich an einem Berg hinaufarbeiten, sind hübsch anzusehen. Doch bei Ein- und Auszug sind sie oft ein Hindernis, das auch eine Unfallquelle darstellt. Familien mit Kindern bugsieren Kinderwägen hinauf und hinunter. Bei Kleinkindern oder Senioren besteht die Gefahr zu stürzen. Großeinkäufe hinauf zu tragen ist für den einen Sport, für den anderen der Grund, sich eine neue Bleibe zu suchen.

platz gewinnen durch höhe

Ein Bau ohne Barrieren geht auf Kosten des Platzes. Das heißt, Wohnfläche ist dort nötig, wo Menschen ohne Handicaps auf Platz verzichten (Bad, WC, Gänge). Damit dies nicht zu Lasten der Wohnqualität in anderen Räumen geht, empfehlen wir einen Bau in die Höhe. Damit ergibt sich die Chance, Platz für einen Fahrstuhl erst einmal nur vorzuhalten (Schachtbau ohne Installation eines Liftes) und diesen im Bedarfsfall nachrüsten zu können.

planungen im haus

Für die innere Planung eines Hauses sind vor allem die Türen zu berücksichtigen. Rollstühle oder Kinderwägen benötigen eine gewisse Breite und möglichst schwellenlose Übergänge. Auch der Türanschlag und die Richtung, in die sich die Tür beim Öffnen oder Schließen bewegt, ist zu bedenken. Wir empfehlen, vor den Türen ausreichend Platz für Rangierfahrten mit Rollstuhl oder Kinderwagen einzuplanen. Sanitäre Einrichtungen wurden nicht umsonst früher im öffentlichen Raum auch Bedürfnisanstalten genannt. Ohne diese geht es nicht. Daher ist eine geräumige Gestaltungsweise von Bädern und WC absolut wichtig. Ob zur Dusche noch eine Badewanne eingebaut wird, hängt davon ab, ob sich Badewannenlifte und ähnliches leicht anbringen lassen und die Erreichbarkeit der Hilfen auch für Rollstuhlfahrer gut möglich ist. Decken sind in der heutigen Zeit nicht mehr so niedrig. Alte Bauernhäuser bringen Probleme mit der Deckenhöhe zutage, wenn Pflegehilfsmittel wie Hebegeräte o.ä. eingesetzt werden sollen und die Räume dann zu niedrig sind. Bei Neubauten kann dies ja von vorn herein ausgeschlossen werden.

Unser Tipp: Planen Sie die Höhe der Fenster so, dass auch ein Rollstuhlfahrer den Blick nach draußen genießt.

treppen im haus

Ein Fahrstuhl ist eine teure Angelegenheit und mit Folgekosten für Wartung und Reparaturen verbunden. Daher scheuen Bauherren von Eigenheimen oder kleineren Immobilien mit wenigen Etagen vor dem Einbau zurück. Es gibt jedoch tolle Alternativen zu den großen Fahrstühlen. Schauen Sie sich diese zumindest unter dem Gesichtspunkt der Barrierefreiheit an. Denn sie sind in der Regel zu einem späteren Zeitpunkt nachrüstbar. Oft ist nicht einmal ein Schacht notwendig. Nur die Treppenhäuser und Eingänge müssen entsprechend gestaltet sein, damit solche Nachrüstungen umsetzbar sind.

Selbst der viel beworbene Treppenlift benötigt einige bauliche Voraussetzungen. Diese zu kennen, heißt altersgerechten Hausbau zu betreiben, ohne beim Bau alle relevanten Baumaßnahmen gleich umsetzen und bezahlen zu müssen.

Treppenhaus und Lift sind auch unter der Berücksichtigung von Rettungseinsätzen zu betrachten. Zu enge und steile Treppen sind hier problematisch.

Heimgarantie und Mietermagnet

Egal ob Sie für sich bauen oder vermieten möchten: Eine altersgerechtes und barrierefreies Heim ist ein gutes Argument für Mieter, die langfristig ein Zuhause suchen und im Alter nicht noch einmal umziehen möchten. Und Sie selbst schaffen sich so die Garantie, in Ihrem Haus bleiben zu können, auch wenn das Leben andere Pläne hat, Sie gesundheitlich eingeschränkt oder im Alter nicht mehr so mobil sind.

Auch wenn es heute noch keinen persönlichen Bedarf für eine barrierefreie Wohnung gibt: langfristig können sich Entwicklungen ergeben, auf die sich ein vorausschauendes Bauen positiv auswirkt. Wenn pflegebedürftige Angehörige einziehen oder selbst, wenn der Skiurlaub mit einem Gipsbein endet und die eigene Unbeweglichkeit nur temporär ist, sind ebene Zugänge und eine Wohnung ohne Stolperfallen sehr hilfreich.